FDP-Fraktion plädiert für Verschiebung der SiBi-Entscheidung auf die neue Ratsperiode

Der Sanierungsstau des Siebengebirgs- Gymnasiums treibt Rat und Verwaltung um. Wie kann man am besten diesem Problem begegnen. Lohnt sich eine Grundsanierung oder ist ein Neubau an anderer Stelle wirtschaftlicher? In dieser Frage sollte ein Gutachten Licht ins Dunkel bringen.

Das Gutachten liegt nunmehr vor. Aufgrund ökologischer Gesichtspunkte, im Wesentlichen bezogen auf die miserable Ökobilanz der Betonerzeugung, kommt der Gutachter zum Schluss, eine energetische Sanierung des bestehenden Gebäudes zu empfehlen.

Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf 66 Millionen €, die Kosten für einen Neubau am Menzenberg werden auf 90 Million € taxiert. Im Gutachten wird dargestellt, dass sich die Stadt eine Investition in dieser Höhe nicht leisten könne, die Sanierungskosten hingegen offensichtlich schon.

Offen gibt das Gutachten auch zu, dass der funktionelle Nutzen eines Neubaus weitaus höher sei.

Wir haben in unserer Fraktionssitzung über den Verwaltungsvorschlag diskutiert und werden ihm so nicht folgen. Wir haben eine endgültige Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt als verfrüht. Derzeit kann aufgrund der Corona-Beschränkungen keine politische Auseinandersetzung zwischen den Fraktionen erfolgen. Bei einer so weitreichenden Entscheidung ist dies jedoch nach unserer Auffassung unabdingbar. Weiterhin erwarten wir nachhaltige Änderungen aufgrund der gemachten Erfahrungen in Bezug auf digitalisierten Unterricht während der Pandemie. Daraus können Neuerungen in der Unterrichtsform und im Raumbedarf entstehen, die wir heute noch nicht absehen können. Der Unterschied der Kosten für die jeweiligen Maßnahmen ist nicht hoch genug um jetzt eine klare Priorisierung vornehmen zu können.

Wir beantragen daher, die Entscheidung dem neuen Rat, der sich im Spätherbst konstituiert zu übertragen. Bis dahin erwarten wir neue Erkenntnisse aus den Folgerungen der Krise, die dem neuen Rat eine verlässliche Grundlage zur Entscheidung geben. Darüber hinaus erscheint es uns sinnvoll, für eine Entscheidung die in ihrer Wirkung einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten betrifft, wenn die Entscheider ebenfalls noch über einen längeren Zeitraum in der Verantwortung stehen.

 

Für die FDP-Fraktion

 

Martina Ihrig                     Rainer Quink                     Hartmut Schneider